• Kirche wird, wenn Sterben Leben bringt

    Kirche wird, wenn Sterben Leben bringt

    Spruch aus dem Projekt 18 Jahre Firmweg18

Auf Einladung der Katholischen Kirche Nidwalden gab der Abt des Klosters Einsiedeln, Dr. Urban Federer, einen Einblick in sein vielseitiges Leben.

Für einmal war es umgekehrt: Nicht Nidwalden reiste nach Einsiedeln, wie es alljährlich im Rahmen der traditionellen Landeswallfahrt geschieht, sondern Einsiedeln war diesmal zu Gast in Nidwalden. Über 120 Personen aus dem Kanton und darüber hinaus folgten der Einladung der Fachstelle der Katholischen Kirche Nidwalden in den Pestalozzisaal.

Unter dem Titel «Mönch, Manager, Lehrer» erzählte Urban Federer während eineinhalb Stunden aus seinem Leben: als Mann des Gebets und Freund der Musik, als Hausvater (Abbas, Abt) von zwei Klöstern, Einsiedeln und Fahr, mit über 50 Nonnen und Mönchen, von seiner Arbeit als Religions- und Geschichtslehrer am hauseigenen Gymnasium, als Manager von 2000 Hektaren Land und See, von Gaststätten und Handwerksbetrieben. 

In seinen Ausführungen wurde deutlich, dass er sich in all diesen Aufgaben als Mensch unter Menschen versteht. Abt zu sein bedeute für ihn, den ihm anvertrauten Menschen zu dienen. Dazu passt auch sein Wahlspruch, den er sich anlässlich seiner Abtwahl 2013 gegeben hat: «Adiutor in Christo», zu Deutsch «Mitarbeiter in Christus». Für diesen Wahlspruch hätte ihm die Klostergemeinschaft kaum Zeit gelassen. Nur drei Sekunden nachdem er die Wahl zum 59. Abt des Klosters angenommen hatte, hätte die Mönchsgemeinschaft wissen wollen, welchen Wahlspruch er sich selbst gebe, meinte er lachend.  

Es wurde auch viel gelacht an diesem Abend, sowohl von den Teilnehmenden als auch vom Referenten selbst. Urban Federer verstand es einmal mehr, mit seiner offenen, ehrlichen und tiefgründigen Art die Menschen in seinen Bann zu ziehen. Beim anschliessenden Apéro im Foyer des Pestalozzi-Saals stand er Rede und Antwort. Für viele war es ein besonderes Erlebnis, einem Abt so persönlich begegnen zu können.